Beherrscher der Tiere by Marianne Sydow

Beherrscher der Tiere by Marianne Sydow

Autor:Marianne Sydow [Sydow, Marianne ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Kosmischen Burgen, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1979-10-30T01:00:00+00:00


*

Ronald Tekener schoß, bis keines der Tiere sich mehr regte. Hastig befreite er seine Frau von etlichen dieser kleinen Teufel, die sich fest in der Kleidung verbissen und verkrallt hatten. Als er Jennifer zum Gleiter trug, stieß ein Nachtvogel auf ihn herab, und er mußte schon wieder von der Waffe Gebrauch machen.

„Verdammter Kihnmynden", murmelte er vor sich hin, als der Gleiter endlich startete.

Es hatte so gut ausgesehen. Für einen Augenblick hatte er geglaubt, daß Jennifer es tatsächlich fertigbringen würde, sich mit diesen Tieren zu verständigen. Und dann so ein Reinfall!

Er überließ die Steuerung dem Automaten, schaltete die Kabinenbeleuchtung ein und untersuchte Jennifers Wunden.

Sie war noch verhältnismäßig glimpflich davongekommen. Aber die Bißwunden hatten rote Ränder, und auch die blutenden Schrammen auf den Händen schwollen bereits an. In der kleinen Bordapotheke des Gleiters gab es eine ganze Anzahl von Seren. Er fand eines, das nach der Beschreibung gegen alle tierischen Gifte half, die man auf Durgen bisher gefunden hatte, und gab seiner Frau eine Injektion. Danach reinigte er die Wunden und desinfizierte sie. Viel mehr konnte er im Augenblick nicht tun. Ottarsk würde den Rest erledigen müssen und der Zellaktivator.

Der Arzt fiel aus allen Wolken, als Tekener auf die Terrasse gestürmt kam.

„Sie?" fragte der Arkonide verblüfft. „Ich dachte, Sie sind längst wieder unterwegs nach Terra."

„Wie kommen Sie denn darauf?"

„Gursc rief mich heute mittag an und sagte mir, Sie seien abgereist!"

„Er hat gelogen, wie Sie ja selbst sehen", nickte Tekener grimmig. „Kommen Sie, meine Frau hat es schon wieder erwischt."

„Waren es Tiere?"

Während sie zu Jennifer eilten, beschrieb Tekener die kleinen Pelzwesen, und die Tatsache, daß der wohlgenährte Ottarsk daraufhin in Trab fiel, wirkte keineswegs beruhigend auf ihn.

„Mir scheint, Kihnmynden mag Sie nicht", stellte Ottarsk etwa eine Stunde später fest.

Jennifer Thyron schlief im Nebenzimmer. Ottarsk hatte die Bißwunden mit einer speziellen Flüssigkeit behandelt, der Terranerin ein halbes Dutzend Injektionen verabreicht und auch dafür gesorgt, daß die Lähmung praktisch schmerzfrei in einen tiefen Schlaf überging.

„Allmählich glaube ich das auch", seufzte Tekener. „Das heißt wenn er überhaupt noch am Leben ist."

„Glauben Sie etwa auch schon an Geister?" erkundigte sich Ottarsk verwundert.

„Das nicht, aber es wäre doch möglich, daß die Tiere aus ganz anderen Gründen, als Sie meinen, so aggressiv werden. Überlegen Sie doch mal: Kihnmynden ist ein alter Mann, und er hat sein Leben lang alle Bequemlichkeiten genossen, die ein arkonidisches Haus seinen Bewohnern zu bieten vermag. Wie soll ein solcher Mensch sich im Dschungel zurechtfinden? Er ist allein und hat dort draußen weder Medikamente noch Roboter, die ihn pflegen könnten. Wahrscheinlich fehlt es ihm sogar an Nahrung und Trinkwasser. Selbst wenn er es aber geschafft haben sollte, sich am Leben zu erhalten wie sollte er auch noch die Tiere manipulieren? Er ist doch wohl kein Mutant, oder?"

„Nein", sagte Ottarsk energisch. „Das ist er sicher nicht. Aber er lebt. Ich bin fest davon überzeugt. Und er ist es auch, der die Tiere steuert. Waren Sie schon bei der Schlauboje?"

„Wir haben uns dort umgesehen."

„Und haben Sie dort Tiere getroffen?"

„Ja.

„Na also. Es sind immer welche in der Ruine. Sie kamen ein halbes Jahr nach dem Brand.



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